
Workshop – Gitarre lernen einfach gemacht, Teil 1
Dur- & Moll-Akkorde – das Fundament
Wir starten unsere neue Workshop-Reihe „Basic“. Wir haben speziell für Anfänger ein Paket mit wichtigen Grundlagen und Übungen zum Thema Liedbegleitung geschnürt. Ziel ist der Aufbau einer soliden Rhythmus-Gitarre, mit der ihr eure Lieblings-Songs einfach und mit viel Spaß spielen könnt.
Los geht es mit den ersten wichtigen Akkorden in Dur und Moll. In Beispiel 1 seht ihr sogenannte Akkord-Diagramme über den Noten. Diese vertikalen Griffbrett-Bilder habt ihr sicher schon einmal in einem Songbook entdeckt. Anhand der Akkord-Diagramme erkennt ihr, wie man den Akkord greifen muss.
Über den Diagrammen stehen sogenannte Akkord-Symbole. Der Buchstabe entspricht dem Grundton des Akkords. Es gibt noch weitere nützliche Zeichen und Ziffern zu den Akkord-Diagrammen: Oberhalb des Akkord-Diagramms zeigen euch die Zeichen X und 0, welche Saiten abgedämpft und welche als Leersaiten gespielt werden. Unterhalb des Diagramms sagen euch die Ziffern, mit welchen Fingern der Greifhand ihr den Akkord greift: 1 = Zeigefinger, 2 = Mittelfinger, 3 = Ringfinger, 4 = kleiner Finger.
Offene Akkorde
Das Beispiel 1 zeigt die Dur-Akkorde D, A, E, C, G, F und B. Die Akkorde werden überwiegend in der ersten Lage gegriffen und enthalten mitunter Leersaiten. Im Englischen spricht man auch von Open-Position-Chords. Diese sieben Dur-Akkorde sind von den natürlichen Noten A-B-C-D-E-F-G abgeleitet. Natürlich bedeutet in dem Zusammenhang, dass keine Vorzeichen verwendet werden.
In der Tabulatur unter den Noten erkennt ihr analog zu den Akkord-Symbolen, wie die Akkorde gegriffen werden. Die Ziffern auf den sechs horizontal dargestellten Gitarrensaiten entsprechen den Bünden. Die meisten Songbooks enthalten allerdings keine Tabulaturen, sondern in erster Linie Akkord-Symbole und Akkord-Diagramme. Daher macht euch von Anfang an damit vertraut und lernt diese richtig zu lesen.
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A-Moll C-Dur
Nehmt euch Zeit mit den Akkorden, die neu für euch sind und prägt sie euch gut ein. Die Akkorde kommen überwiegend mit drei Fingern aus. Der F-Akkord hat eine kleine Besonderheit: Dort greift der Zeigefinger die h- und e-Saite gleichzeitig, als kleinen Barré-Griff sozusagen. Zu den typischen Barré-Akkorden, bei denen der Zeigefinger bis zu sechs Saiten auf einmal greift, kommen wir in den späteren Kapiteln.
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F-Dur G-Dur
Da wir uns zunächst auf das Greifen der Akkorde konzentrieren, spielen wir diese mit ganz einfachen Plektrum-Abschlägen – auch Downstrokes genannt – im Viertel-Rhythmus durch. Das kastenförmige Symbol oberhalb der Tabulatur ist das Symbol für den Abschlag. Sobald ihr die Akkorde flüssig wechseln könnt, versucht das Beispiel 1 mit einem Metronom zu spielen. Steigert das Tempo langsam bis hin zu 80 bpm. Für den Anfang könnt ihr auch vier Takte pro Akkord nehmen.
In Beispiel 2 widmen wir uns den Moll-Akkorden: Em, Am, Dm, Gm, Cm, Fm und Bm. Bei den Barré-Akkorden Fm und Gm greift der Zeigefinger die G-, h- und h-Saite gleichzeitig. Achtet hier besonders darauf, dass auch alle Saiten zum Klingen gebracht werden. Das wird leichter, wenn ihr mit den Fingern wirklich nah hinter dem jeweiligen Bundstäbchen greift.
Übt den Wechsel aller Moll-Akkorde und spielt sie wieder mit Metronom und steigerndem Tempo. Beim nächsten Mal kombinieren wir die Dur- und Moll-Akkorde und kommen zu den ersten einfachen Anschlag-Patterns.
Bis dahin viel Spaß mit den neuen Akkorden auf der Gitarre.
Martin Weiß
Wer tiefer in die Welt der Akkorde einsteigen will: PPVMEDIEN Guitar Fitness Grifftabelle